Sommerkultur auf SyltNews-Meldung vom 24.05.2008

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Sylt ein begehrtes Reiseziel für Künstler, die auf der Insel die Ruhe vor dem Großstadttrubel suchten und in den elementaren Naturerlebnissen Inspiration für ihre Werke fanden.Dieser Tradition folgen die zahlreichen kulturellen Angebote der Gegenwart, die auch in diesem Sommer für Aufsehen bzw. Aufhorchen sorgen:


Die Ausstellungs- und Vortragsreihen haben die Stiftung „kunst:raum sylt quelle“ in Rantum zur Pilgerstätte für Kulturfreunde aus ganz Deutschland werden lassen. Vom 20. Juni bis zum 14. September findet im Quellenhaus des Mineralbrunnens die Sommerausstellung des international bekannten Fotografen Jürgen Schadeberg statt, der die Geschichte seiner Heimat Südafrika über mehrere Jahrzehnte dokumentiert hat. In den Monaten Juli und August ist der kunst:raum außerdem Schauplatz des 5. Sylter Wissenschaftssommers. Moderiert von der Journalistin Angela Grosse (Hamburger Abendblatt) stellen sich Vertreter unterschiedlicher akademischer Fachrichtungen der Frage, ob der Menschheit ein „Gezeitenwechsel“ bevorsteht. Renommierte Wissenschaftler wie zum Beispiel der Hirnforscher Gerald Hüther, der Physiker Joachim Treusch und der Ethnologe Thomas Hengartner wandeln auf den Spuren eines neuen Zeitalters, in dem sich Wissen, Glauben und Denken wandeln. Das Thema „Lebensraum Meer“ steht in den Monaten Juli und August im Vorlesungsverzeichnis der diesjährigen KinderUni Sylt. (www.kunstraum-syltquelle.de)


Wie schon im vergangenen Jahr ist die Sylt-Quelle auch Spielstätte des Meerkabaretts, dem Inselableger der „Fliegenden Bauten“ aus Hamburg. Vom 1. Juli bis 24. August steht in der für diese Zeit zum Theater umgebauten Produktionshalle alles auf der Bühne, was in der bunten Unterhaltungsszene einen Namen hat. Tim Fischer singt „Zarah“-Chansons, Roger Willemsen und Dieter Hildebrandt untersuchen gemeinsam die Weltgeschichte der Lüge, Götz Alsmann verrät sein „Geheimnis“, das „Ensemble Six“ lässt die Comedian Harmonists wieder auferstehen und Gustav Peter Wöhler zeigt in seinen Lieblingsliedern seine „True Colors“. Auch das Schleswig-Holstein Musik Festival gastiert an zwei Abenden an der Sylt-Quelle. (www.meerkabarett.de)


Im Künstlerdorf Kampen finden Autoren und Literaten der aktuellen Bestseller-Listen zusammen. Zum 11. Kampener Literatursommer darf Tourismus-Direktorin Birgit Friese den Grandseigneur der deutschen Literatur, Martin Walser, begrüßen, der aus seinem Roman „Ein liebender Mann“, liest. Dem Thema Liebe nähern sich auch Moderatorin und Sängerin Kim Fisher und Bestseller-Autorin Eva-Maria Zurhorst, wenn auch auf unterschiedlichen Wegen. Auch Eckhard von Hirschhausen widmet sich tiefenpsychologischen Erkenntnissen. Der promovierte Arzt und Kabarettist liest aus seinem Buch „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ und liefert damit den Beweis: Lachen ist die beste Medizin. Ob das die „Elite“ auch so sieht? Die preisgekrönte Nachwuchsautorin Julia Friedrichs präsentiert ihr Buch „Gestatten: Elite — auf den Spuren der Mächtigen von morgen". Zu den Mächtigen der literarischen Gegenwart gehört Hellmuth Karasek, der aus seinem Buch „Küssen der Kröten und andere Zwischenfälle, liest. Eröffnet wird der Kampener Literatursommer am 19. Juni von Frank Plasberg, der auch in seinem Buch „Der Inlandskorrespondent“: Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft“ einen harten aber fairen Pfad beschreitet. Der Literatursommer endet so prominent, wie er beginnt: Journalist Stefan Aust liest am 4. September aus „Der Baader Meinhof Komplex“. Kleine Schwester der großen Literaturreihe ist der Klassiksommer mit Konzerten von Brahms bis Boogie. (www.kampen.de)


Seit dem traditionellen Eröffnungskonzert am 1. Mai ertönt die „Musik am Meer“ aus der Musikmuschel in Westerland. Bis Ende Oktober gastieren die Romada Singers in der Inselhauptstadt und unterhalten das Publikum mit Schlagern, Evergreens und Musical-Melodien. Die Camerata Budapest erweitert das tägliche Musikprogramm um die klassische Note. In den Monaten Juli und August brilliert das sechzehnköpfige Orchester unter der Leitung von Tamás Benedek mit einem abwechslungsreichen Klassik-Repertoire. Am 6. August sollten sich Opernfreunde unbedingt einen Platz an der Sonne sichern. Bei den "Arien am Meer", werden schwungvolle Operetten-Melodien in Begleitung der Camerata Budapest vor grandioser Nordseekulisse intoniert. Nur drei Tage später, am 9. August, findet vor gleicher Kulisse die Gospelnacht statt. (www.westerland.de)


Auch in den Sylter Kirchen gibt es Musikgenuss auf höchstem Niveau. Wöchentlich bei den Mittwochskonzerten in St. Severin in Keitum, immer sonntags in der Westerländer Stadtkirche St. Nicolai. Am 20. August zu Gast in St. Severin ist die Klarinettistin Sabine Meyer mit ihrem Trio, in St. Nicolai am 6. Juli der berühmte ungarische Kodaly-Chor. (www.st-severin.de / www.kirche-westerland.de)


Ein Geheimtipp für Freunde der circensischen Künste ist der Inselcircus, Teil des Hamburger Circus Mignon, schon lange nicht mehr. Aber auf der Wiese hinter Wenningstedt tut sich immer wieder Neues. Zu den regelmäßigen Shows und dem international bekannten Nachwuchswettbewerb „Sol y Circo“, der in diesem Jahr vom 28. bis 30. August ausgetragen wird, kommt erstmals das neue Mignon Sommervarieté, das ab Ende Juni in einem Theaterzelt bis Ende August Artistik, Krimis und Konzerte versammeln soll. (www.inselcircus.de)



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