Eine Welt voller Musik und PoesieNews-Meldung vom 28.01.2016
Zauberhafte Kultur im Urlaubsland FrankenFrankens Kultur ist ein Meisterwerk. So, wie sie sich heute zeigt, wäre sie nicht denkbar ohne die Einflüsse von großen Künstlern, Baumeistern, Musikern, von barocken Kirchenfürsten, ja sogar von römischen Feldherren und keltischen Siedlern. Franken lädt dazu ein, diese Vielfalt immer wieder aufs Neue zu entdecken. Hervorragend dazu eignen sich etwa die Veranstaltungsreihen, die das Qualitätssiegel „Musikzauber Franken“ tragen, oder die vielen kulturellen Jubiläen, die 2016 im Urlaubsland gefeiert werden. Eines von ihnen dreht sich um einen herausragenden Franken, der genauso Dichter und Gelehrter wie Orientalist und Sprachgenie war: Friedrich Rückert.
Franke, Kosmopolit und Sprachgenie 2016 jährt sich Rückerts Todestag zum 150. Mal – und seine Geburtsstadt Schweinfurt sowie viele weitere fränkische „Rückert-Orte“ ehren ihn mit vielen Veranstaltungen. Rückerts Werke – darunter die von Gustav Mahler vertonten „Kindertotenlieder“ – berühren noch heute. Sein Sprachgenie kannte keine Grenzen: Durch seine bis heute literarisch unerreichten Übertragungen aus insgesamt 44 Sprachen gehört er zu den bedeutendsten Mittlern zwischen der Literatur des Orients und des Okzidents. Er übersetzte den Koran genauso wie Nationalepen aus Finnland oder Persien. „Weltpoesie allein ist Weltversöhnung“ war die Überzeugung des Kosmopoliten, der seiner fränkischen Heimat, wo er fast sein ganzes Leben verbrachte, sehr verbunden war.
Zum Jubiläum widmet ihm Schweinfurt die Literaturausstellung „Der Weltpoet: Friedrich Rückert (1788-1866) – Dichter, Orientalist und Zeitkritiker“ (8. April bis 10. Juli 2016) in der „Kunsthalle Schweinfurt“. Sie bringt den Besuchern nicht nur Rückerts Zeit und Werk näher, sondern zeigt auch, wie aktuell viele seiner Gedanken heute noch sind – thematisierte Rückert doch schon damals in seinen Gedichten Probleme wie die Umweltzerstörung oder die Verknappung der natürlichen Ressourcen. Umrahmt wird die Ausstellung von zahlreichen Veranstaltungen. Dazu gehören unter anderem „Dichter-Wettkämpfe“ (5. März 2016), die Krimivorstellung „Der Fall Rückert“ (21. April 2016) oder Konzerte, bei denen Rückerts Gedichte in Vertonungen etwa von Franz Schubert, Gustav Mahler oder Leonard Bernstein zu hören sind (30. April und 20. November 2016, www.schweinfurt360.de).
Wirkungsstätten des Weltpoeten Genauso wie Rückert neben Schweinfurt in vielen weiteren fränkischen Städten lebte und wirkte, beschränken sich auch die Jubiläumsveranstaltungen nicht auf einen Ort. So spielte unter anderem Coburg eine große Rolle im Leben des Dichters: Hier lernte er seine Frau Luise kennen und widmete sich dem Studium orientalischer Sprachen und der Literatur. Aus diesem Grund würdigt Coburg mit der Verleihung des Rückert-Preises am 31. Januar 2016 nicht nur zeitgenössische Literatur aus dem Orient, sondern lädt ebenso zu Lesungen, Vorträgen, Führungen und einer literarischen Wanderung ein. Speziell für Kinder gedacht ist eine interaktive Führung im Coburger Puppenmuseum (10. Februar 2016). Außerdem zieht die Schweinfurter Ausstellung am 14. Januar 2017 zum Coburger Kunstverein um und ist dort bis zum 17. April 2017 zu sehen. Die Grundkonzeption der Ausstellung bleibt dabei gleich, nur setzt sie einen stärkeren Schwerpunkt auf Rückerts Zeit in Coburg (www.coburg-tourist.de).
Ebenso verhält es sich mit Erlangen, wo die Ausstellung bereits vom 24. Juli bis 13. November 2016 zu Gast ist. Rückert lehrte in Erlangen als Professor – seiner Zeit in der Markgrafenstadt ist man auf dem „Rückert-Rundweg“ sowie bei einer Tagesexkursion (17. September 2016) auf der Spur (www.erlangen-marketing.de). Für längere Touren bietet sich der 145 Kilometer lange „Friedrich-Rückert-Wanderweg“ an. Er verbindet Schweinfurt und Neuses bei Coburg, Rückerts langjährigem Feriendomizil und Alterswohnsitz. Genauso wie die weiteren fränkischen Rückertorte Oberlauringen, Hofheim i. UFr., Ebern, Rentweinsdorf, Bad Rodach oder Seßlach erinnert Neuses 2016 an den Dichter. So feiert beispielsweise Ebern am 16. Mai 2016 eine „Rückert-Geburtstagsparty“ und lädt zu Konzerten, Lesungen und Rückert-Menüs ein (www.rueckert-gesellschaft.de).
Zauberhafte Grenzüberschreitungen Genauso wie Rückert nicht vor den Grenzen der Sprache halt machte, schafft es der „Musikzauber Franken“, musikalische Grenzen kunstvoll zu überwinden. Nur Veranstaltungsreihen, die sich durch besondere musikalische Qualität und ein außergewöhnliches Ambiente auszeichnen, werden mit dem begehrten Qualitätssiegel ausgezeichnet. Ein hervorragendes Beispiel für solche musikalischen Grenzüberschreitungen sind die „Passagen“ in Fürth, die 2016 ihren zehnten Geburtstag feiern. Nicht entgehen lassen sollte man sich das Festkonzert am 7. Mai 2016, bei dem gleich drei genre- und stilübergreifende Projekte rund um Jazz, Alte Musik, Pop und Elektro zu hören sind (www.stadttheater.de).
Weltspitze im Prachtbau Überhaupt wird 2016 im „Musikzauber Franken“ viel gefeiert: In seine 30. Spielzeit startet der „Kissinger Sommer“ (24. Juni bis 24. Juli 2016), der mit Interpreten der absoluten Weltspitze Barock- und Orchestermusik, Kammer- und Vokalmusik erklingen lässt. Dabei werden Prachtbauten wie in Bad Kissingen der Regentenbau oder die Erlöserkirche sowie der König-Ludwig-I.-Saal in Bad Brückenau oder Kloster Maria Bildhausen in Münnerstadt zu Spielorten des „Kissinger Sommers“. Bei den hochklassigen Konzerten im Jubiläumsjahr sind unter anderem die Tschechische Philharmonie, die Bamberger Symphoniker, die Russische Nationalphilharmonie, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und viele mehr zu hören. Absolute Stars dominieren das Auftakt- und das Ausklangkonzert: Am 20. Mai 2016 gibt sich die große Opernsängerin Cecilia Bartoli die Ehre, am 25. Oktober 2016 erlebt man den virtuosen Lang Lang am Klavier (www.kissingersommer.de)
Zwischen Kulturfabrik und Hafensommer Eine ganze andere Musikrichtung feiert man vom 1. bis 10. April 2016 bei den 25. „Rother Bluestagen“. Auch im Jubiläumsjahr zeigt das deutschlandweit bekannte Festival die ganze Bandbreite des Blues. Das liegt zum einen an den großen Künstlern, die jedes Jahr den Weg nach Roth finden, darunter 2016 Henrik Freischlader, Ben Poole und Donovan. Zum anderen ist selbst der größte Spielort, der Kulturfabriksaal, so gebaut, dass man nirgends weiter als 15 Meter von der Bühne weg steht – damit geht der Blues auch bei den Zuhörern direkt ins Blut (www.bluestage.de). Wer sich beim „Würzburger Hafensommer“ direkt vor der Bühne befinden würde, wäre mit Sicherheit nass: Denn hier ist es gerade die schwimmende Bühne, die viel vom Flair dieser „Musikzauber“-Reihe ausmacht. Vom 22. Juli bis 7. August 2016 feiert der Hafensommer nicht nur sein zehnjähriges Bestehen, sondern kehrt auch an den Alten Hafen, der in den vergangenen Jahren saniert wurde, zurück. Eröffnet wird der Hafensommer traditionell mit der „Sparda-Bank Classic Night“ mit einem eigens für das Festival komponierten Programm. In den folgenden Wochen laden abwechslungsreiche Musikerlebnisse zu genussvollen Abenden am Alten Hafen ein. Begleitet wird das Festival von einer Kunstinstallation (www.hafensommer-wuerzburg.de).
Spitzenorchester als Jubilar Übrigens feiern 2016 im „Musikzauber Franken“ auch die Künstler – und das trifft ganz besonders auf die „Bamberger Symphoniker“ zu. 70 Jahre werden sie alt, und das feiert das weltweit renommierte Orchester am 20. März 2016 mit einem „Tag der offenen Tür“ in seiner Heimstatt, der Konzerthalle Bamberg. Die Konzerte der „Bamberger Symphoniker“ mit zahlreichen Gastkünstlern genießt man von Januar bis Juli 2016, „Portraitkünstlerin“ ist die Sängerin und Dirigentin Barbara Hannigan. Außerdem endet im Sommer eine Ära, wenn sich Jonathan Nott nach 16 Jahren als Chefdirigent mit einem Konzert im Bamberger Dom verabschiedet (www.bamberger-symphoniker.de).
Neues Funkeln im „Musikzauber Franken“ Die Konzerte der „Bamberger Symphoniker“ sind genauso wie viele weitere Musikreihen alte Bekannte im „Musikzauber Franken“: Doch es gibt auch viele musikalisch neue Gesichter zu begrüßen. Zu ihnen gehört „Dein Lied – Internationales Festival des Liedes“ in Rothenburg ob der Tauber (26. bis 29. Mai 2016), für das das Wildbad am Tauberufer mit seinen Konzertsälen und seinem Park das stimmungsvolle Ambiente bietet. Während des Festivals präsentieren unter anderem junge, hochbegabte Sänger neue Formen eines Liederabends – mit Philipp Hugeau ist ein Meister des französischen Chansons zu hören und beim „Galakonzert des Liedes“ erlebt man ein Feuerwerk des Liedgesangs mit internationalen hochkarätigen Solisten und Pianisten (www.tourismus.rothenburg.de).
Stimmgewaltig zeigt sich auch der Oratorienchor Würzburg, dessen Konzerte ebenfalls neu im „Musikzauber Franken“ sind. In Würzburg und darüber hinaus ist der Chor schon seit Jahren für seine erstklassigen philharmonischen Chorkonzerte bekannt. Hier singen Studenten zusammen mit Rentnern, Semiprofessionelle mit leidenschaftlichen Hobbymusikern große Werke der Musikliteratur (Termine 2016: 19. März, 20. März, 6. November und 17. Dezember, www.oratorienchor-wuerzburg.de).
Klangvolle Kirchen Der Kirchenmusik hat sich die neue Reihe „Klang-Kontakte“ in Königsberg i.Bay. verschrieben, die sich als Hauptveranstaltungsort die gotische Marienkirche ausgesucht hat. Vor allem junge Ensembles und Nachwuchskünstlern bekommen eine Bühne: So bietet das Bamberger Jugendorchester Symphonisches am 18. Juni 2016, der Windsbacher Knabenchor mit der Geigerin Leila Schayegh am 9. Juli 2016 geistliche Chormusik und die Kantorei Haßberge einen festlichen Kantatengottesdienst mit Bachscher Musik am 3. Juli 2016. Im Herbst lassen Konzerte bei Kerzenschein in der spätgotischen Burkarduskirche das Musikjahr ausklingen (www.klang-kontakte.de). Die Kombination von historischen Spielorten, klassischer und geistlicher Musik sowie außergewöhnlichen Künstlern zeichnet auch den „Musiksommer Obermain“ (Ende Mai bis Ende November 2016) aus. Zu seinen Konzertstätten gehören in Bad Staffelstein etwa der Kaisersaal von Kloster Banz und die beeindruckende Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen (www.musiksommer-obermain.de).
Ebenso füllen die „Pegnitzer Sommer Konzerte“ (3. bis 7. August 2016) kunsthistorische Kirchen mit Klang. Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf Komponisten und Musikern, die 2016 einen runden Geburts- oder Gedenktag haben, wie Johann Jakob Froberger und Max Reger (www.pegnitzersommerkonzerte.de). Immer ein Erlebnis sind die „Bronnbacher Kultouren“ in der ehemaligen Zisterzienserabtei Kloster Bronnbach bei Wertheim. So ist vom Jazzkonzert über Kammermusik bis zum großen Sinfonieorchester alles im Jahresprogramm der „Kultouren“ vertreten (Termine 2016: 7., 13., 14. und 15. Mai, 1., 2. und 10. Juli sowie 16. September, www.kloster-bronnbach.de).
Jubiläum in der Mitte Europas Obwohl neu im „Musikzauber Franken“, blickt das „Festival Mitte Europa“ in Hof bereits auf 25 Jahre mit Konzerten, Lesungen, Ausstellungen und inspirierenden Workshops zurück, die grenzüberschreitend Franken, Böhmen und Sachsen verbinden. Den besonderen Charme der über 50 Veranstaltungen machen die Spielstätten aus: gotische und barocke Kirchen, mittelalterliche Klöster, Schlösser und Burgen sind genauso darunter wie Scheunen oder Bergstollen. Beim Jubiläumsfestival vom 19. Juni bis 7. August 2016 soll ausgelotet werden, was sich im Verhältnis zwischen Tschechen und Deutschen sowie Franken und Sachsen getan hat (www.festival-mitte-europa.com).
Auferstehung der Gralsglocken „Zeit für Neue Musik“ ist dank des gleichnamigen Festivals vom 11. bis 20. März 2016 in Bayreuth – und das wartet mit einem besonderen Höhepunkt auf: 2016 wird Richard Wagners gewaltiger „Gralsglockenklang“ nach 134 Jahren mit einer Welturaufführung im neuen Wahnfried-Museum „wiederbelebt“. Ein weiterer Publikumsmagnet ist außerdem die dreiteilige Klaviernacht mit Komponisten aus Kanada, Indien, Italien, Finnland, Griechenland und einem Stummfilm um Mitternacht (www.steingraeber.de).
Das Klavier steht auch beim „Miltenberger Claviersalon“ im Mittelpunkt – gespielt auf historischen Tasteninstrumenten des 18. und 19. Jahrhunderts. Über das Jahr verteilt bietet die Reihe verschiedene Konzerte wie das Claviersalon-Festival, das Improvisations-Festival, das Orgel-Festival und die Schubertiade sowie zahlreiche Kurse (www.claviersalon.de). In Hersbruck steht dagegen ein anderes Instrument im Mittelpunkt: die Gitarre. Das dortige „Internationale Gitarrenfestival“ (13. bis 20. August 2016) hat sich als eines der bedeutendsten Festivals seiner Art etabliert. Auch 2016 gastieren bekannten Gitarristen der verschiedensten Genres in Hersbruck, darunter Tommy Emmanuel und Giora Feidman. Neben den Konzerten, die sich auf die ganze Stadt verteilen, finden im Festivalzentrum Ausstellungen, Vorträge, Workshops und Einzelunterricht statt (www.gitarre-hersbruck.de).
Kultur unterm Blätterdach Der „Musikzauber Franken“ verdankt sein besonderes Ambiente übrigens nicht nur den gebauten Kunstwerken, sondern auch der fränkischen Natur – wie viele wunderbare Open Airs beweisen. Ein Beispiel dafür ist das Weißenburger Bergwaldtheater. Hier wird ein ehemaliger Steinbruch, gesäumt von herrlichen alten Bäumen, zur Kulisse für die jährlichen Festspiele. Auf dem Programm der romantischen Naturbühne stehen vom 7. Mai bis 28. Juli 2016 unter anderem das „Heimspiel-Festival“, das Musical „Natürlich blond“ und die Operette „Das Schwarzwaldmädel“ (www.bergwaldtheater.de).
Alle Veranstaltungen und Termine des „Musikzauber Franken“ präsentiert die gleichnamige Broschüre, die kostenlos über FrankenTourismus erhältlich ist. Auf der Webseite www.frankentourismus.de, wo Musikliebhaber zusätzlich viele weitere Kulturtermine in Franken finden, steht sie auch als Blätterkatalog zur Verfügung.